Langsam wurde ich irgendwie... nicht sauer, aber es nervte so viel Aufwand zu veranstalten nur um jemandem etwas Gutes zu tun.
Menschen waren nicht so, sie waren goistisch und gierig. Sie nahmen die Hand wenn man ihnen den kleinen Finger hinhielt.
Was war an diesem Mädchen so anders?
Du warst genauso Isabella! Du warst anders als die anderes und sieh welches Leben du jetzt führst. dachte ich in mich hinein.
Ich blinzelte Lilith an als sie sagte sie würde es bezahlen. Dann sah ich sie ungläubig an. Du bezahlst gar nichts. Niemand stirbt davon wenn ein dummes Duftwasser runterfällt. Und arbeiten tust du gleich gar nicht. Du solltest in deinem Alter auf die Highschool gehen, von Jungs umworben werben und deinen Abschluß machen. Arbeiten kannst du später immernoch.

Ich hörte wie sie verzweifelt die Meinung vertrat, dass ich böse auf sie sein müsste. Ich verstand die Welt nicht mehr.
Du hast nichts durchwühlt, Neugierde und böse Absichten sind zwei verschiedene Dinge und böse Absichten hast du ja nicht oder?
Ich sah sie fragend an, als sie sich zu den Scherben bückte und eine nach der anderen aufhob.

Ich wollte ihr gerade helfen als ich ihr "Au!" vernahm und der köstliche Geruch von Blut den Raum innerhalb von einer halben Sekunde erfüllte.
Ich hielt automatisch die Luft an und sah sie erschrocken an.
Ich... ich hole dir ein Pflaster, sagte ich und lief so schnell es ging ohne das sie wirklich Verdacht schöpfen konnte, dass ich genau soetwas war wie das was sie überfallen hatte, aus dem Zimmer.
Ich wusste ich würde ihr kein Pflaster bringen, aber ich wusste auch nicht was ich jetzt tun sollte.
Ich würde diesem Geruch nicht widerstehen können! Aber ich musste! Ich musste es unbedingt!
Dieses wunderbare Mädchen war erst wenige Stunden bei mir doch ich liebte sie.
Ich wusste nicht was und ich wusste nicht wieso aber ich liebte sie wie eine Tochter. Und ich würde meine Tochter nicht töten!
Mit diesem Entschluss ging ich - inklusive Pflaster - wieder zurück ins Badezimmer.
Ich riss mich zusammen so gut es eben ging und reichte es ihr.
Ich hoffe du hast dich nicht zu sehr verletzt?, fragte ich mit ehrlicher Sorge.
Ich hob schnell die letzten Scherben auf und nahm aus dem Schrank unter dem Waschbecken Scheuermilch und Desinfektionsmittel.
Ich wischte das Blut weg und warf den Putzlappen in den Mülleimer.
Ich würde ihn später anzünden.

Ich drehte mich wieder zu Lilly um und schaute sie fragend an.
Geht es dir gut?

Ich hielt noch immer die Luft an. Ich traute mich nicht zu atmen aber ich würde bald Luft holen müssen. Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen.

Wie gesagt es ist nicht schlimm, dass sie kaputt gegangen ist. Und wenn dir die Flasche so gefallen hat, dann such dir eine aus.
Du kannst sie behalten und mir damit eine Freude machen. Und dann gehen wir endlich Renesmees Kleiderschrank durchstöbern. Dir wird das sicher Spaß machen wenn du dich dafür öffnest.
Ich bin auch kein großer Freund von neuen Klamotten und hatte früher als Me.... mein Vater und ich noch zusammen lebten am liebsten eine alte Jogginghose an aber Alice hat alles was in ihren Augen nicht ansehnlich ist weggeworfen.

Fast hätte ich mich verplappert und gesagt "früher als Mensch", ich hoffte dass sie es nicht bemerkt hatte war mir aber nicht ganz sicher weil sie für eine Sekunde fragwürdig guckte.
Ich würde sie zu ihrem Glück zwingen und sie zur not im Schrank einsperren, dachte ich und verwarf diesen Gedanken gleich wieder.
Sie würde darin keine Luft bekommen.

Aber es ist witzig sich verschiedene Teile anzuziehen und sich dann im Spiegel zu sehen wie komisch man aussieht wenn man verschiedene Sachen zusammen anzieht.
Ich fragte mich, wann ich die freudige Laufsteg-Bella geworden war.
Ich holte kurz Luft und bemerkte, dass alles wieder gut war. Der Geruch war weg und ich lächelte Lilith fröhlich an.

Dann verspürte ich den Impuls ihr die Haare leicht zu verwuscheln wie ich es bei Nessie immer getan hatte wenn ich etwas mit ihr plante aber ich lies es lieber.
Nessies Kopf war nicht so zerbrechlich wie Lillys.

Ich sah begeistert zu wie sie die Flaschen ansah und dann dass Angel von mir nahm.
Auch wenn es blöd war freute ich mich, dass sie eines meiner Fläschchen nahm und keines von den anderen.
Sie strahlte über das ganze Gesicht und ihre Augen glühten vor Begeisterung.

Das Parfum welches aus der kleinen Öffnung kam, legte sich sanft auf Lillys Haut und schmeichelte ihrem Eigenduft sehr. Aber er übertönte den süßen Geruch ihres Blutes zugleich so angenehm das ich mir schwor sie nie wieder ohne dieses Parfum leben zu lassen.
Wirst du sie leben lassen? dröhnte es durch meinen Kopf und ich schloss kurz die Augen.
JA! antwortete ich meinen Gedanken und antwortete dann lilith.

Forks? Ein Himmel? Eher nicht. Den kriegt man hier nichtmal oft zu sehen. Ich lachte kurz. Und leben tust du noch, glaube mir ich würde merken wenn es anders wäre. Ich zwinkerte ihr zu und drehte mich richtung Tür.

Wenn sie nicht bald erzählt was los ist, dann werde ich sie schütteln müssen. Und dabei würde ich ihr wahrscheinlich die Knochen brechen. Also wünschte ich mir sie würde sich einmal richtig verplappern damit ich einen Grund hatte sie darauf anzusprechen.

Nein wird sie nicht. Wir können sie anrufen und fragen wenn du mir nicht glaubst. Ich zog mein Handy aus der kleinen Tasche an der Seite meines Kleides und wedelte damit. Und nun gehen wir in ihr Zimmer.
Ich lächelte sie nochmal an und legte das Handy neben sie auf den Waschtisch.
Dann ging ich in Nessies Zimmer.

to: Zimmer von Renesmee