*Kommt vom Badezimmer rein*
*Steht im Türrahmen*
~Wie sehr es mir fehlt das ihre kleinen Füße hier umher rennen~
*Geht gedankenverloren ins Schlafzimmer*

cf: Wohnzimmer

*Geht zu dem großen Kleiderschrank von Renesmee*
*Sucht einen Schlichten schwarzen Rollkragenpullover, eine Jeans und Sneaker raus*



~Sie sieht nicht so aus als wenn sie Lila mögen würde, aber das ist Renesmees Lieblingsfarbe. Es wird schon gehen. Sind ja nur Schuhe~
*Muss lächeln als sie daran denkt was Alice bei der Aussage denken würde*
*Nimmt die Sachen in die Hand*
*Schließt die Tür vom Schrank*
*Nimmt noch die Haarbürste und ein großes Zopfgummi von der Kommode und geht zum Badezimmer*

to:Badezimmer

cf: Badezimmer

Ich kam in Nessies Zimmer und setzte mich aufs Bett um auf Lilly zu warten.
Ich hörte wie sie auf eine Taste drückte ohne etwas gesagt zu haben. Wollte sie nicht mit Renesmee sprechen?
Vielleicht glaubte sie mir jetzt auch so. Das würde mich wirklich freuen.
Ich lächelte in mich hinein als ich sie durch die Tür kommen sah.

Hast du mit ihr gesprochen? fragte ich sie, obwohl ich die Antwort kannte.
Ich ging zum Kleiderschrank und öffnete ihn. Er war bis oben hin voll mit Kleidung die Renesmee nicht mehr anzog oder nicht mehr anziehen durfte weil sie sie öfter als 2 Mal getragen hatte.
Alice würde das wahrscheinlich in 1000 Jahren nicht zulassen.

Womit wollen wir anfangen? fragte ich Lilly und drehte mich zu mir um.

Oh okay, sie ist wahrscheinlich sowieso mit dem Hündchen beschäftigt. sagte ich als Antwort auf ihre Verneinung was das Telefonat mit meiner Tochter anging.
Ich biss mir auf die Zunge und es knirschte leise in meinem Mund. Wie konnte ich mich nur so verplappern? War ich noch bei Trost?
Ich hoffte Lilly würde annehmen, dass Nessie wirklich einen Hund besaß und es darauf beruhen lassen.

So viel ist es gar nicht, du müsstest den Kleiderschrank oder besser gesagt das Kleiderzimmer von Alice sehen. Oder den Schrank von mir den sie eingerichtet hat.
Das war vor 5 Jahren und ich habe immernoch nicht alles angezogen. Hattest du keinen Kleiderschrank da wo du herkommst? fragte ich sie.

Sie fragte mich ob sie ein Kleid anprobieren dürfe, welches Nessie im Sommer nur einmal getragen hatte und ich sagte natürlich ja.

Während du dich umziehst, suche ich dir noch ein paar Sachen raus, vielleicht treffe ich ja auf Anhieb deinen Geschmack?!
Ich grinste sie an und sie verschwand hinter der Abtrennung neben dem Schrank.
Ich wühlte ein paar Sachen hervor von denen ich wusste, dass sie Renesmee besonders gefallen hatten und hoffte das Lilith auch ein wenig Begeisterung zeigen würde.
Wobei das nicht schwer sein sollte, sie schien sich über alles zu freuen was man ihr gab oder anbot.
Mich freute das unheimlich.

Ich legte die Kleider







nebeneinander auf das große Bett und setzte mich daneben.
Renesmee hatte vor 2 Jahren einen Sommerlang eine Petticoat-Phase und sie sah so süß aus in den Kleidern.
Ich hoffte dass Lilith das nicht merkwürdig finden würde, weil wenn sie rechnen würde, würde sie feststellen, dass Nessie dann 15 gewesen war und 15 Jährige und 50er Jahre passte nicht wirklich zusammen.

Zimmerweise? Wieviele wart ihr denn auf einem Zimmer?
Ich freute mich darüber, dass sie etwas von sich preisgab und fragte weiter.

Ist es zu groß oder zu klein? Wir können es ändern lassen wenn es zu groß ist. Magst du es zeigen?
Sie streckte ihren Kopf hervor und ihre Haare vielen ein wenig zur Seite weil ihr Zopf begann aufzugehen.
Sie schaute zum Bett und ihre schönen Augen wurden riesen groß.
Sie deutete auf das rote Kleid.

Ich musste mich zusammenreissen um nicht zu erschrecken als ich ihre Haut sah.
Sie war überall Lila und Blau. Die Schürfwunden heilten bereits, aber sie waren wirklich schlimm. Mich wunderte es, dass sie keine Blutvergiftung bekommen hatte. Aber ihr fehlte nichts, das hätte ich gerochen.

Also lächelte ich und gab ihr das Kleid.
Alles was du möchtest, Kleines.
Ich überreichte ihr das Kleid und fragte ganz vorsichtig um sie nicht zwingen zu müssen: Magst du mir sagen woher du die blauen Flecken hast? Du musst nicht wenn du nicht willst!
Schnell gab ich ihr die Möglichkeit nein zu sagen, denn um keinen Preis wollte ich, dass sie aus ihrer Freude gerissen wurde.
Ich setzte mich zurück auf das Bett und überschlug meine Beine.
Vielleicht solltest du sie ablenken, wenn sie nicht über das Thema reden möchte, dann wird es ihre Laune ruinieren, dachte ich und fragte schnell:
Sollen wir dir dann auch noch Schuhe aussuchen?

15 Kinder in einem Raum? Das glich ja fast schon Käfighaltung. Ich schüttelte mich kurz, nicht weil mein Körper es verlangte sondern weil mir danach war. Bei soetwas konnte man nicht ruhig sitzen bleiben.

Als sie mir sagte es ginge ihr gut, wusste ich genau das es nicht stimmte.
Ich hörte wie ihr Atem schneller ging und ihr Herz raste. Ich hatte es vor Scham klopfen hören und vor Neugierde, ebenso vor Freude, all diese Gefühle hatte sie in den letzten Stunden bei mir erlebt und ich hoffte die ganze Zeit, dass sie dieses Herzklopfen niemals bekommen würde solange sie bei mir war.

Es war Angst.

Ich hörte es und ich roch es. Menschen rochen anders wenn sie Angst hatten. Und ihr Blut roch anders, intensiver, schmackhafter.
Aber daran dachte ich im Moment nicht.
Ich wollte nur das sie die Angst nicht mehr spüren musste.
Ich war so voller Panik dass ich einfach auf dem Bett saß und nicht wusste was ich jetzt tun sollte.

Ich entschloss mich dazu dass zu tun, was ich bei Renesmee getan hatte als sie noch klein war, wenn sie Angst hatte.
Innerhalb von einer Sekunde stand ich an der Abtrennung.
Darf ich zu dir kommen? fragte ich sie aber wartete keine Antwort ab.
Ich ging hinter die Trennwand und sah sie flüchtig an.
Sie stand in Unterwäsche da und zitterte am ganzen körper.
Ich wollte sie gerade in die Arme nehmen als mir einfiel, dass es für sie viel zu kalt wäre.
Du wirst dich noch erkälten, sagte ich und holte schnell die große dicke Bettdecke vom Bett.
Ich ging zu ihr und wickelte sie darin ein.
Ich schob sie sanft Richtung Bett und setzte mich zusammen mit ihr darauf.

Ich sah sie so ernst an wie ich seit langen niemanden mehr angesehen hatte und sagte:
Du wirst mir jetzt sagen was passiert ist. Ich bin ein sehr geuldiger Mensch und ich habe alle Zeit der Welt, aber wenn es dir schlecht geht und das geht es ich sehe es dir an und du belügst mich deswegen, dann werde ich böse. Ich sagte dir schon dass du alles haben kannst was du willst, egal was es ist.
Ich betonte das Wort extra, damit sie wusste wie ernst ich es meinte. Dann sprach ich weiter:
Aber lüg mich niemals an hörst du? Niemals!

Ich setzte mich so hin, dass ich ihr direkt ins Gesicht sehen konnte ohne den Kopf zu drehen und wartete darauf, dass sie mir endlich die Wahrheit sagte.

Lilly weinte ununterbrochen, ihr Zittern wurde schlimmer statt besser und ich konnte nichts tun.
Ich saß neben ihr auf dem Bett und fing an ihren Rücken durch die dicke Decke zu streicheln doch es half nichts.
Ich fühlte mich so hilflos.

Lilith sagte, sie hätte nicht gelogen und das der Überfall und alles andere wahr wäre.
Ich glaubte ihr ich wollte nur dass sie mir sagt was passiert ist und ich war wütend auf mich selbst.
Wütend weil ich ihr den Tag verdorben hatte, wütend weil ich das bisschen Vertrauen das vielleicht in ihr aufgekeimt war wieder zerstört hatte und wütend weil ich nicht wusste was ich ihr sagen sollte.

Sie fiel rückwärts aufs Bett und ich hatte Angst sie würde ohnmächtig werden, aber sie rollte sich nur zusammen und weinte weiter.
Ich drehte mich um und nahm aus der Schublade von dem Nachttischen ein Stofftaschentuch und gab es ihr.

Wie kannst du nur soetwas denken? Wie kannst du es dir wünschen?
Du bist so ein liebes Mädchen, wieso willst du dass dein Leben vorbei ist? Du hast noch nie ganze Welt vor dir!
Ich fasste es nicht als sie sagte sie wäre am liebsten bei dem Überfall gestorben.
Kein Mensch würde sein leben freiwillig aufgeben. Es sei denn er hiess Bella.

Ich nahm sie in meine Arme, mir war egal ob es ihr auffiel oder nicht dass ich mit meinen 1,63m eine junge Frau mal eben von rechts nach links bewegen konnte, und legte sie gerade ins Bett.
Ich legte mich daneben und streichelte vorsichtig ihr Haar.
Sie weinte immernoch und ich blieb einfach so neben ihr liegen in der Hoffnung dass ein bisschen Ruhe von mir abstrahlte und auf sie überging.
Während ich so dalag und sie beobachtete fragte ich mich, wie ich ihr beibringen sollte, dass ich sie behalten wollte.

Würde sie überhaupt hier leben wollen? Würde sie eine von uns werden wollen?
Und was würde Edward dazu sagen? Was Alice und Jasper? Was würden Rosalie und Emmett davon halten?
Ich würde Carlisle und Esme per e-Mail informieren müssen.
Aber ich wollte dieses Mädchen unbedingt bei mir behalten. Ich wollte ihr ein sicheres fürsorgliches zu Hause bieten. Sie sollte nie wieder so sehr leiden wie sie es soffensichtlich ihr leben lang getan hatte.
Und Renesmee würde sich über eine Schwester sicher freuen.

So lag ich da und dachte nach und in Gedanken fing ich an die e-Mail an Carlisle und Esme zu schreiben.

Ich streichelte sie immer weiter während sie sprach. Ihr langen Haare umspielten bei jeder Bewebung meine Finger.
Es war ein schönes Gefühl.

Es ist gut wenn man wegläuft. Dein Leben ist dir etwas wert. Das bedeutet eine ganze Menge. Du hättest nichts tun können. Und vielleicht sind ja doch ein paar entkommen.
Wir könnten die Zeitungen der letzten Tage nachlesen, vielleicht steht etwas darüber drin?

Sie setzte sich hin und ich tat es ihr gleich.
Ich hörte draussen den Briefkasten sich öffnen und wieder schliessen. Die Post kam nie zu uns weil wir ein Postfach hatten. Was war das?

Ich versuchte Lilly zu beruhigen.
Schatz, du ziehst dir jetzt etwas an. Ich gehe eben etwas nach sehen und dann treffen wir uns im Wohnzimmer und du sagst mir wonach dir ist, ganz gleich was es ist.
Und ich möchte immernoch das du hier bist. Egal was passiert, ich habe dich sehr gerne bei mir.
Ich küsste ihre Haare und schnupperte ihren Duft ein. Er war herrlich. Er roch nach Esmes Haarshampoo welches ich so liebte.

Ich stand auf, lächelte sie an und ging schnell aber unauffällig zum Briefkasten.

to: Wohnzimmer